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Flössen hautnah!

1. April 2011
Mit Freude sind die Schülerinnen und Schüler der 3. Oberstufe Oberägeri der Einladung der Korperationen Ober- und Unterägeri auf das MS Ägerisee gefolgt, von wo aus die Ägeritaler Tradition Flössen hautnah mitverfolgt werden konnte.
Schüler Martin Nussbaumer aus der 3. Sek. berichtet:

Die Flösser trotzten dem schlechten Wetter


Gestern wurde im Ägerital geflösst. Rund 600 Baumstämme wurden über den See transportiert. Das Wetter war nicht so gut, trotzdem war die Aktion ein voller Erfolg.

Der einzige Ort in der Schweiz, wo noch geflösst wird, ist das Ägerital. Dieses Jahr war es wieder so weit. Ein riesiges Floss wurde gebaut und gestern wurde es mit Motorbooten nach Oberägeri gezogen. Auf einem anderen Schiff konnte man das ganze Spektakel hautnah miterleben.
Um 9.00 Uhr stiegen wir aufs Schiff. Dann fuhren wir mit dem Schiff auf die Südseite des Ägerisees zum Bergwald. Auch Matthias Michel, der Regierungsrat, war anwesend. Selbstverständlich war auch der Korporationspräsident, Jürg Rogenmoser, auf dem Schiff.
Auch das Schweizer Fernsehen war anwesend. Sie fuhren auf einem Boot neben dem Floss und filmten das ganze Spektakel.

Die Überfahrt

Um etwa 10.30 begannen sie, mit kleinen Booten, das Floss vom Ufer wegzuziehen und richteten die Spitze des Flosses nach Oberägeri. Das Floss besteht aus zirka 600 Stämmen, was ungefähr 1'300 m3 Holz sind. Es ist 120 Meter lang und 40 Meter breit. Aussen sind die Stämme mit Drahtseilen zusammengebunden, innen sind sie los.
Das Floss ereichte ein Tempo von etwa 2 km/h. Die Überfahrt verlief ruhig und es gab keine Zwischenfälle. Nach knapp 1 ½ Stunden war das Floss in Oberägeri. Gut 200 Leute erwarteten gespannt die Ankunft des Flosses. Dieses Floss war das grösste Floss, welches je auf dem Ägerisee gebaut wurde.

Angekommen in Oberägeri

Vor dem Ufer begannen die Flösser dann, dass Floss mit den kleinen Booten zu drehen und Rückwärts in den „Schlöipf“ zu ziehen. Während sie dies taten, begann es leicht zu winden. Somit gab es Wellen auf dem See. Hätte der Wind früher begonnen, hätte es das Floss möglicherweise mit dem Wellengang nach Unterägeri getrieben.
In den nächsten Tagen wird das Floss dann auseinander genommen und das Holz wird mit Lastwagen in die Sägereien transportiert, wo es weiter verarbeitet wird.

Martin Nussbaumer, 28 März 2011
Flössen