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Un giorno a Milano

29. Mai 2010
Am 11. Mai 2010 machte die Italinischklasse der 3.OS eine Exkusion nach Milano. Nicht nur die fremde Sprache und die Sehenswürdigkeiten sonder auch das Leben in der Grossstadt imponierte den Jugendlichen.
Früh morgens schon trafen wir uns in Oberägeri, um gemeinsam nach Milano zu reisen. Noch immer fast im Halbschlaf liessen wir uns vom Bus bis zum Bahnhof in Zug chauffieren. Anschliessend stiegen wir in den Zug und machten es uns gemütlich. Glücklicherweise fuhren wir mit einem direkten Zug und mussten daher nie umsteigen. Wie sich herausstellte war selbst die Zugfahrt ein echtes Erlebnis. Nicht nur die faszinierenden Tanz- und Gesangseinlagen, präsentiert von einigen der Jugendlichen, machten die Reise amüsant, auch sonst gab es immer wieder etwas zu lachen. Praktischerweise mussten wir im Zug auch nicht lange nach den Toiletten suchen, denn stattdessen konnten wir ganz einfach dem Geruch folgen.

Nachdem einige von uns ihr Mittagessen bereits verspeist und ihre Regenjacken tief unten in den Rucksäcken verstaut hatten, packten wir unsere Sachen zusammen und kamen um ca. 11:00 Uhr in Milano an. Inzwischen doch erleichtert über das Ende der langen Zugfahrt verliessen wir gespannt den Bahnhof und folgten brav unseren beiden Lehrpersonen auf ihrem Weg durch die Stadt. Dabei gab es lauter interessante Dinge zu sehen. Die unzählbaren Vespas, die überall an den Strassenrändern auf kleinen Parkplätzen zu sehen waren, liessen uns unsere Kameras zücken. Weiter ging es mit Schildern, kleinen Cafés und Markenläden wie D&C oder Gucci. Nichts liessen wir unfotografiert.

Als wir etwas später aus dem Innern der Galleria Vittoria Emanuele II. hinaus auf einen Platz voller Menschen und Tauben traten, konnte man, davon bin ich überzeugt, unsere Münder offen stehen sehen. Der Anblick des Duomo di Milano war überwältigend. Schon wurden erneut Fotos geschossen. Danach verliessen wir den Platz um den Dom auch von innen zu besichtigen. Zuerst aber stiegen wir die endlos lang erscheinenden Treppen im Turm des Doms hinauf, um die Aussicht von oben geniessen zu können. Doch nicht die Aussicht allein war es, was unsere Begeisterung weckte. Auf dem Dach des Doms waren marmorne Statuen wohl zu hunderten auf kleinen Türmen zu betrachten. Das Fotografieren liessen wir selbstverständlich auch hier nicht aus. Zu unserem Bedauern waren Kameras in der Kirche dann jedoch verboten.
Der erste Regenschauer begann als wir den Dom gerade verlassen wollten. Wie alle andern auch, suchten wir am Eingang Schutz.
„Bassa la tua voce, questa è una chiesa!“, hörten wir auf einmal eine tadelnde Stimme hinter uns sagen. Erschrocken drehten wir uns um. Auf Grund von reiner Verlegenheit kicherten einige von uns, was den Mann erst richtig in Rage zu bringen schien. Der Fluchtweg bot sich, als die Lehrpersonen beschlossen, weiterzugehen.

Weiter ging der Rundgang durch die Stadt, wo wir jeweils kleine Stopps bei der Scala di Milano, der Galeria Vittorio Emanuele II und dem Castello Sforzesco einlegten. Dabei trafen wir wiederholt auf Strassenverkäufer. Diese versuchten uns mit allen Mitteln zu überreden ihre Armbänder, Sonnenbrillen und Schlüsselanhänger zu ‚guten Preisen’ zu kaufen. Manche von uns mussten feststellen, dass ein ‚Nein’ gar nicht immer so leicht über die Lippen zu bringen war. Obwohl einige sich von den Verkäufern ziemlich bedrängt fühlten, gab es andere, die sich köstlich darüber amüsierten. Zum Schluss verkündeten die Lehrpersonen, ab jetzt beginne unsere Freizeit in Milano.

Nachdem bereits die ersten Armbänder und Sonnenbrillen gekauft waren, machten wir uns auf zum Mc Donalds. Auf dem Weg dorthin liefen wir mehrmals im Kreis herum. Als wir uns dann daran machten, jemanden zu fragen lachten sie über uns, weil wir den Mc Donalds suchten, waren dann aber doch so freundlich und erklärten uns den Weg. Dort angekommen bestellten wir erstmal Burger und Pommes und gingen einen Stock höher um dort in Ruhe essen zu können. Wir hatten schon fast fertig gegessen als ein ärmlich aussehender Mann zu uns an den Tisch kam und uns fragte, ob wir Geld für ihn hätten, da er zu wenig für seine Kinder hatte. Wir waren so überrascht, dass jeder ihm ein bisschen Geld gab und obwohl wir etwas später realisierten, wie einfach man uns hätte hereinlegen können, bereute keiner von uns seine „Spende“ wirklich.
Gesättigt und zufrieden verliessen wir wenig später den Mc Donalds und machten uns auf die Suche nach Souvenirs und weiteren "Fotomotiven". Wir kauften Taschen, T-Shirts, Fächer und anderes. Mit unseren Italienischkenntnissen und ein wenig Englisch schlugen wir uns durch die Strassen von Milano. Doch auf der Suche nach der Universität, erlebten wir erstmals eine Niederlage. Keiner von uns ist begabter Kartenleser und wie sich herausstellte, sind die Italiener nicht sehr bildungsfreundlich. Vielleicht lag es auch an uns, dass wir das Universitätsgebäude nicht finden konnten. Doch das werden wir wohl nie so genau wissen… Nach einer Weile gaben wir die Suche auf und beschlossen, den Rest unserer Zeit auf der Piazza del duomo zu verbringen, während andere sich erneut auf eine Shoppingtour begaben.

Später fand sich die Klasse wieder auf dem Platz ein um sich gemeinsam auf den Heimweg zu machen. Leise Seufzer waren zu hören, beim Gedanken an den bevorstehenden Marsch durch die Stadt zum Bahnhof. Überraschenderweise wurde jener jedoch amüsanter als erwartet. Denn als wir uns aufmachten, fing es an zu regnen. Es wurden Regenschirme und Jacken ausgepackt, aber bereits nach wenigen Minuten mussten wir feststellen, dass diese uns nicht viel nützten. Die halb überfluteten Strassen durchnässten unsere Schuhe und Socken. Doch so erstaunlich es auch klingen mag, das Wasser war nicht das einzige, was anstieg. Auch unsere Laune verbesserte sich von Schritt zu Schritt. Kaum noch zu bremsen rannten wir durch die Stadt in Richtung Bahnhof. Die vielen verständnislosen Blicke und die belustigten Blicke, so wie auch das amüsierte Grinsen der Italiener, die sich allesamt ins Trockene geflüchtet hatten, bestärkten unser Hochgefühl sogar noch. Glücklicherweise, waren unsere Lehrer sehr geduldig und schmunzelten nur, als wir versuchten, es uns, klitschnass wie wir waren, in dem Zugabteil gemütlich zu machen.

Die Zugfahrt verbrachten wir, teils schlafend, teils schwatzend und Erinnerungen austauschend. Es gab eine Menge zu lachen.
Nach einem laaaaaaaaangen aber herrlichen Tag verabschiedeten wir uns in Oberägeri und folgten dem Drang nach einer warmen Dusche nach Hause. Danach ging es für die meisten ab ins Bett.


Sara Nussbaumer und Sulamith Schmid


Impressionen zur Exkursion nach Milano finden Sie unter: Fotoalbum!
Auf dem Dach des Domes