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Arbeitslager 3. Sek b

5. Oktober 2006
Wieso diese Arbeit?

In der Woche vom 18. Sept. – 22. Sept. 2006 durften wir an einem Umwelteinsatz teilnehmen. Wir schleppten das Schilf aus dem Flachmoor. Am Montag informierte uns Herr Friedli (Koordinator des Naturschutzgebietes Wengimoos) über die nationale Bedeutung dieser Moorlandschaft.

Wir mussten das Schilf aus dem Moor tragen, damit nicht zu viele Nährstoffe zurück in den Boden kommen. Da man im Wengimoos möglichst viele verschiedene Pflanzen und Tierarten haben will, schneidet man jedes Jahr Schilf heraus. Pro Grassorte leben ungefähr 20 verschiedene Insekten. Von diesen Insekten leben wiederum grössere Tiere und so setzt sich die ganze Nahrungskette fort. Ein
Beispiel: Der Frosch frisst die Mücke, der Reiher frisst den Frosch, der Fuchs frisst den Reiher usw.

Weil das Wengimoos aus Sumpf besteht, kann man nicht mit Land-Maschinen in das Gebiet. Das Wengimoos ist auch eine Raststätte für Zugvögel, die vom Norden in den Süden fliegen und den Schutz im Dickicht brauchen. Ausserdem bietet das Wengimoos Nahrung für die Zugvögel. Deshalb hat sich auch der Vogelschutzverein Sempach für das Gebiet interessiert und es der Ziegelei günstig abgekauft.

Früher wurde hier Torf abgebaut. Während des 2. Weltkrieges (1939 – 1945) wurde im Wengimoos "Turben" (= Torf) gestochen, welcher als Heizmaterial verwendet werden konnte. Die Ziegelei war damals die Besitzerin dieses Gebietes. Die entstandenen Gräben verwilderten an-schliessend. Die Natur holte sich das Gebiet zurück.

Am 18. April 1961 wurde mit Beschluss des Regierungsrates das Wengimoos für immer unter Schutz des Staates gestellt und in das Verzeichnis der Naturdenkmäler aufgenommen.


Cyrill, Marc und Mario


Rückschau der Lehrperson

Diese Woche war für mich als Lehrperson ein schönes Erlebnis mit einer guten Klasse. Es war eine Freude die Klasse zu erleben, wie sie hier als Gruppe arbeitete. Alle haben sich wirklich gut reingegeben. Man konnte Schüler beobachten, die sich mit bis zu fünf Blasen an den Füssen abrackerten. Es lag immer eine gute Stimmung über dem Moor (singende Vögel und diskutierende Jugendliche).

Vom Sozialen her ist die Klasse auch näher zusammengewachsen. Eine Woche später konnte ich in Klassendiskussionen gut heraushören, wie die Schüler aufeinander eingingen.

Herr Friedli konnte auch am ersten Abend den Sinn der Arbeit sehr gut vermitteln. Am andern Morgen sagte mir ein Schüler: „Jetzt bin ich richtig motiviert, weil ich weiss, was die Arbeit soll.“
Die Unterkunft (unter dem Boden) war bei den Schülerinnen und Schülern nie ein Thema. Die Infrastruktur über dem Boden (Sportanlagen, Beamer, Duschen) und der freundliche Hauswart (Herr Stuber) gestatteten uns einen angenehmen Aufenthalt.

Einen Arbeitseinsatz dieser Art kann ich jedem Klassenlehrer nur empfehlen. Man muss nicht jeden Morgen den Jugendlichen ein Fun-Programm schmackhaft machen. Es ist definiert, was man macht. Zudem gibt man den Schülerinnen und Schülern Umweltgedanken mit auf den Weg.


Paul Iten

Fotos zum Arbeitslager finden Sie unter: Fotoalbum
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